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Versprechen

Das Verspechen des Reiches Gottes

1. Grundmuster des Reiches

Gottes ursprüngliche Schöpfung zeigt uns ein Modell seines Reiches, so wie es gedacht war. Im Garten Eden sehen wir die Welt so, wie Gott sie entworfen hatte. Gottes Volk, Adam und Eva, leben an Gottes Ort, dem Garten, unter seiner Herrschaft, wobei sie sich seinem Wort unterordnen. Unter Gottes Herrschaft zu leben, bedeutet in der Bibel immer, seinen Segen zu genießen.

2. Das untergegangene Reich

Traurigerweise denken Adam und Eva, dass das Leben besser wäre, wenn sie es unabhängig von Gott lebten. Die Folgen sind katastrophal. Sie sind nicht länger Gottes Volk. Sie wenden sich von ihm ab, und er antwortet, indem er sich von ihnen abwendet. Sie sind nicht mehr länger an Gottes Ort, er verbannt sie aus dem Garten Eden. Und sie befinden sich nicht unter Gottes Herrschaft, und so erfahren sie seinen Segen nicht. Stattdessen sehen sie sich seinem Fluch gegenüber und befinden sich unter seinem Gerichtsurteil. Die Situation sieht sehr düster aus. Aber Gott, in seiner großen Liebe, ist entschlossen, sein Reich wiederherzustellen.

3. Das verheißene Reich

Gott beruft Abraham und gibt ihm einige bedingungslose Verheißungen: Durch Abrahams Nachkommen wird er sein Reich wieder errichten. Sie werden sein Volk sein, in seinem Land leben und seinen Segen genießen, und durch sie werden alle Völker auf der Erde gesegnet werden, Diese Verheißung ist das Evangelium. Sie wurde teilweise in der Geschichte Israels erfüllt, wird aber schlussendlich nur durch Jesus Christus zur Erfüllung kommen.

4. Das partiell verwirklichte Reich

Die Bibel berichtet, wie Gottes Versprechen gegenüber Abraham teilweise in der Geschichte Israels erfüllt wurden. Durch den Auszug aus Ägypten macht Gott die Nachkommen Abrahams zu seinem eigenen Volk. Am Berg Sinai gibt er ihnen sein Gesetzt, sodass sie unter seiner Herrschaft leben und seinen Segen erfahren können, so wie Adam und Eva es taten, bevor sie sündigten. Der Segen ist hauptsächlich von der Gegenwart Gottes bei seinem Volk in der Stiftshütte gekennzeichnet. Unter Josua kommen sie in das Land, und spätestens zur Zeit der Könige David und Salomo genießen sie dort Frieden und Wohlstand. Das war der Höhepunkt der Geschichte Israels. Sie waren Gottes Volk an Gottes Ort, dem Land Kanaan, unter Gottes Herrschaft und genossen deshalb seinen Segen. Aber die Verheißungen an Abraham waren noch immer nicht vollständig erfüllt. Das Problem war Sünde, der fortwährende Ungehorsam des Volkes Israel. Das führte bald dazu, dass das partiell verwirklichte Reich aufgelöst wurde, als Israel auseinanderbrach.

5. Das prophezeite Reich

Nach dem Tod des König Salomo brach ein Bürgerkrieg aus, und das Königreich Israel wurde zweigeteilt: Israel im Norden und Juda im Süden. Keines der Reiche war stark. Nach zweihundert Jahren getrennter Existenz wurde das Nordreich Israel von den Assyrern zerstört. Das Südreich kämpfte ein Jahrhundert lang weiter, aber dann wurde es ebenfalls erobert, und seine Einwohner wurden in das Exil nach Babylon gebracht. Während dieser niederdrückenden Periode ihrer Geschichte sprach Gott durch einige Propheten zu den Menschen von Israel und Juda. Er erklärte ihnen, dass sie gerade für ihre Sünde bestraft wurden, bot ihnen aber immer noch Hoffnung für die Zukunft an. Die Propheten wiesen nach vorne auf eine Zeit hin, wenn Gott durch seinen König, den Messias, entschlossen eingreifen würde, um alle seine Versprechungen zu erfüllen. Die Menschen von Juda mussten gedacht haben, jene Zeit sei gekommen, als es ihnen erlaubt wurde, aus dem Exil zurückzukehren. Aber Gott machte klar, dass die große Zeit der Errettung immer noch in der Zukunft lag. An dieser Stelle endet das Alte Testament: mit dem Warten darauf, dass Gottes König erscheint, um sein Reich einzuleiten.[1]



[1]Hauptquelle: Vaughan Roberts, Die Bibel im Zusammenhang erklärt. Gottes Plan-Kein Zufall! S. 18-20.