Hektik und Rastlosigkeit
Gestresst. Unruhig. Reif für die Insel. Zeitnot ist zur neuen Normalität geworden. Tritt einmal eine Pause vom regulären Alltagsstress ein, merken wir erst, wie schwer es uns fällt, innerlich ruhig zu werden. Da gibt es nachwievor wichtige Dinge zu regeln, Nachrichten zu beantworten, den Haushalt zu machen, die Freizeit zu organisieren, bevor man sich wirklich ungestört Zeit mit Gott nehmen kann. Zur Pause mit Gott kommt es dann oft nicht – zu lange war die Todo Liste und zu wenig die verbleibende Energie und Zeit. Jetzt war noch nicht Zeit für Gott, aber sie kommt noch, bald, hoffentlich, vielleicht – auch nicht. Walter Adams, der geistliche Begleiter von C. S. Lewis, soll mal gesagt haben: "Mit Jesus zu gehen heißt, in einem langsamen gemütlichen Tempo zu gehen. Hektik ist der Tod von Gebet. Sie verhindert bzw. verdirbt unsere Arbeit nur, bringt sie aber niemals voran." (John Mark Comer: The Ruthless Elimination of Hurry, 2019. S.25)
> Wann redest du ungestört mit Gott? Welche Priorität hat Gebet auf deiner inneren Todo Liste?
> Lies Haggai 1,1-11
„Die Zeit ist noch nicht gekommen, das Haus des HERRN zu bauen." (V2 Elb) Mit diesem Argument kreiste das Volk Israel um sich selbst. Es gab viele wichtige Dinge zu erledigen, Pflichten zu erfüllen, bevor man sich um das Haus Gottes kümmern konnte. Häuser mussten nach dem Krieg wiederaufgebaut und eingerichtet werden, das Land musste bestellt werden, Geld musste verdient werden. Das ganze Leben musste nach dem Exil wiedererlangt werden. Man hatte Gott nicht vergessen, man hatte ihn nur vertröstet. Doch irgendwie gelang der Lebensaufbau nicht so recht. „Ihr habt nach vielem ausgeschaut, und siehe, es wurde wenig.“ (V9 Elb) Das ist das Ergebnis von Gott-loser Hektik. Sollten sie noch eifriger und noch fleißiger arbeiten, um letztendlich auch Zeit für Gott zu haben? Nein. Sondern stoppen, reflektieren, den Kurs korrigieren und anfangen vor allem anderen das Haus Gottes zu bauen.
> Bitte Gott, dir die Ursache für Hektik bzw. Rastlosigkeit in deinem Leben zu zeigen. Was lässt dich nicht zur Ruhe kommen? Wo baust du an deinem eigenen Haus und bist frustriert vom Misserfolg? Wo Gott dir Dinge offenbart, bitte ihn um Vergebung und um Kurskorrektur.
Ruhe und Gelassenheit
> Lies Matthäus 11,25-30
Eine Einladung spricht Jesus aus, zu ihm zu kommen, in seiner Nähe Ruhe zu finden. Speziell die Mühseligen und Beladenen sind gerufen, denn sie wissen, dass etwas nicht stimmt in ihrem Leben. Die, welche sich für weise und verständig halten, realisieren die Unstimmigkeit ihres (hektischen) Lebenswandels oft gar nicht. Vielleicht sind sie sogar diejenigen, die anderen unerträglich schwere Lasten aufladen. Dennoch gilt die Einladung an dich, bei Jesus Ruhe zu finden für deine Seele. Wie gelingt das? Wenn wir Lasten tragen, die uns zu mühselig sind, dann mag es sein, dass es nicht die Lasten sind, die Jesus uns auferlegen wollte. Vielmehr möchte er uns einladen, mit ihm gemeinsam unter seinem Joch Lasten zu tragen, die leicht zu tragen sind. Die Leichtigkeit entspringt nicht unbedingt der von Jesus uns anvertrauten Aufgabe sondern der Tatsache, dass er mit seiner ganzen Kraft Seite an Seite mit uns geht.
> Gebet: Danke, Herr Jesus, dass ich bei dir Ruhe finden darf. Lehre mich, meine Lasten bei dir abzulegen und deine Lasten aufzunehmen.