Rede, denn dein Knecht hört
Nimm dir zu Beginn kurz Zeit, über Gottes Reden in deinem Leben zu reflektieren.
> Wann hast du Gottes Reden das letzte mal vernommen bzw. gehört? Notiere dir ein paar Stichwörter.
Geht es dir auch so, dass Gottes Reden oft nicht so greifbar ist? Vielleicht sind wir abgelenkt oder haben alle Erwartung aufgegeben, dass er persönlich zu uns spricht. Vielleicht haben wir auch Negativbeispiele vor Augen, wo aus jeder Gefühlsregung fälschlicherweise ein göttliches Reden abgeleitet wird. Es mag verschiedene Gründe geben, warum wir die Stimme Gottes nicht so gut vernehmen, doch die Bibel berichtet sowohl im Alten als auch im Neuen Testament sehr lebhaft von Gottes Reden. Sei es im Garten Eden, als Gott bei seinem Abendspaziergang Adam ruft, sei es bei Abraham, Isaak und Jakob oder auch durch die Propheten. Im alten Israel gab es mal eine Zeit, wo Gottes Reden zu einer Rarität verkommen ist.
> Lies 1. Samuel 3,1-14
Gleich im ersten Vers lesen wir: "Und das Wort des HERRN war selten in jenen Tagen; Visionen gab es nicht häufig" (ELB). Eine genauere Analyse der damaligen Situation zeigt, dass Gottes Schweigsamkeit damit zu tun hat, dass die Israeliten ihre eigenen Wege gingen und Gott nicht mehr wirklich zuhörten. Doch Gott findet einen jungen Burschen namens Samuel, der ihm sein ganzes Leben geweiht hatte und beginnt ihn zu rufen. Der entscheidende Moment war als Samuel erkannte, dass Gott mit ihm sprechen wollte. Sofort richtet er seine ganze Aufmerksamkeit auf ihn und bittet: "Rede, denn dein Knecht hört". Auch wenn Samuel anfangs Startschwierigkeiten hatte, Gottes Reden als solches zu erkennen, so wurde er sehr rasch zu einem angesehenen Propheten für das ganze Volk.
Wie Samuel dürfen wir unser Leben ganz auf Jesus ausrichten und auf sein Reden warten. Jesu Reden zu vernehmen ist sowohl Übungssache als auch Beziehungspflege. Jesus beschreibt sein Reden zu uns u.A. mit dem Bild eines Hirten: "Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir." (Johannes 10,27 ELB) Du darfst ihn bitten, sich dir zu offenbaren, sich bemerkbar und hörbar zu machen. Habe Geduld, wenn er nicht auf die Art und Weise spricht, wie du das kennst oder gerne möchtest, sondern richte stattdessen deine ganze Aufmerksamkeit auf ihn.
> Gebet: Herr Jesus, danke dass du der gute Hirte bist, der mich leitet. Lehre mich deine Stimme zu hören und von meinen eigenen Gedanken und Gefühlen zu unterscheiden. Ich möchte hören, was du zu sagen hast.
Tipp
- Manchmal ist unser Kopf voll mit unseren eigenen Gedanken, die uns von Gottes Reden ablenken. Es kann hilfreich sein, diese Gedanken schnell auf einen bereitgelegten Zettel aufzuschreiben und beiseitezulegen, um dann wieder Gott deine volle Aufmerksamkeit zu schenken.