Was die Jünger mit Jesus erlebt haben, übersteigt ihre Gebets-Vorstellungskraft um ein Vielfaches. Als Petrus endlich ausspricht: "Du bist der Christus", scheint die Erwartung und Vorfreude der Jünger einen Höhepunkt zu erreichen. Das Reich Gottes bricht an, die Gewaltherrschaft der Römer hat ein Ende, und sie sind mit dabei! Doch was Jesus nun sagt, lässt die Bombe platzen, die Freude weicht der Verwirrung ...
> Lies Markus 8,29-38
Keine inspirierenden Worte, keine Strategien und keine Antrittsrede. Jesus spricht vielmehr von seinem Weg ins Leid und in den Tod. Das war zu viel. Eins war den Jüngern klar, Jesus weiterhin nachzufolgen bedeutete ebenfalls das Todesurteil in Kauf zu nehmen - Selbstaufgabe statt Selbstverwirklichung. Kein Wunder, dass Petrus ein ernstes Wörtchen mit Jesus reden möchte und ihn beiseite nimmt. Doch Jesus weist Petrus scharf zurecht:
"Geh weg hinter mich, Satan! Denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist." (Markus 8,33b Elb)
Der menschliche Weg der Selbstverwirklichung dreht sich oft um Ansehen, Status und Erfolg. So erstrebenswert diese Ideale scheinen, so zerstörerisch sind sie auf lange Sicht, nicht zuletzt wegen der permanenten Angst sie wieder zu verlieren. Umgekehrt führt der Weg der Selbstaufgabe zum Leben in Fülle im Reich Gottes, frei von der permanenten Angst etwas zu versäumen. Wie geschieht das? In Jesus werden wir von Gott bedingungslos liebevoll angesehen und erhalten einen himmlischen Bürgerrechts-Status, weil Jesus am Kreuz erfolgreich war.
> Welche deiner Gebete drehen sich eher um menschliche Selbstverwirklichung als um das Reich Gottes? Was möchtest du um Jesu willen aufgeben? Bete ehrlich darum, und du darfst wissen, dass Gott dein Gebet mit Freuden erhören wird.
"Lieber Herr Jesus Christus, bitte befreie mich von den Fängen der "Menschlichkeit", die mich an der vertrauensvollen Nachfolge hindern. Danke, dass bei dir das wahre Leben zu finden ist und ich mich ganz in deine Hände geben darf."