Ich habe mal gehört, dass die Kirche die eklektischte und verschiedenartigste Gemeinschaft ist, die existiert. Das erinnert mich an das Zitat von dem Film Forrest Gump “life is like a box of chocolates, you never know what you’re gonna get”. Vielleicht ist die Kirche ein bisschen wie eine Pralinenschachtel! Jeder ist anders und manchmal scheint es, als ob wir nicht so gut zusammenpassen. Kein Wunder, dass es so viel Konflikt geben kann! Selbst in unseren eigenen Gemeinden gibt es Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, Hintergründen, Altersstufen, politischen Parteien, Persönlichkeiten und unterschiedlichen Interessen und Ideen. Das kann ein großer Segen sein, weil es Beziehungen zwischen Menschen ermöglicht, die sonst nie in Kontakt miteinander kommen würden. Aber wo es echte Beziehungen und Gemeinschaft gibt, ist die Notwendigkeit für Vergebung unvermeidlich, denn Konflikt wird irgendwann vorkommen. Manchmal fühlt es sich einfacher an, ein wenig Abstand von diesen Menschen zu behalten, die gefühlt ein bisschen zu anders für uns sind und es uns zu viel Mühe kostet. Dennoch ruft Jesus uns in die Gemeinschaft miteinander: uns gegenseitig immer wieder zu lieben und zu vergeben.
> Lies Johannes 17:20-23
Jesus war sich vollständig bewusst, wie schwierig das für uns in der Kirche wäre. Allerdings wusste er, was er durch Einheit wirken konnte, also betete er für alle Gläubigen: “Ich bitte aber nicht allein für sie [die Jünger], sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, dass sie alle eins seien.” (V20+21a Elb) Dann gab er uns einen Einblick in die Kraft der Einheit, als er sagte “Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf dass sie eins seien, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, auf dass sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.” (V22+23 Elb) Wow - die Welt soll erkennen, dass Gott Jesus gesandt hat und uns liebst, wie er Jesus liebt! In anderen Worten: unsere noch-nicht gläubigen Freunde werden mehr von Jesus sehen und mehr von seiner Liebe verstehen, wenn wir als Christen uns gegenseitig lieben und vergeben.
Vor einem Jahr, habe ich genau das vor meinen Augen gesehen. Eine Freundin von mir, die noch nicht Christ ist, ist mit mir in die Gemeinde gegangen, obwohl sie generell ziemlich skeptisch ist und Religion nicht mag. Ich konnte schwer einschätzen, wie es ihr während des Gottesdienstes ging, also habe ich sie am Ende nach ihren Gedanken gefragt. Ihre Antwort hat mich total erstaunt. Sie hat gesagt: “Ich habe noch nie so eine Gemeinschaft gesehen. Sie ist total voller Liebe. Ich konnte an nichts anderes denken und hab mich ständig gefragt: könnte so eine Gemeinschaft wirklich auf eine Lüge gebaut werden oder gibt es Wahrheit dahinter?”. Das Erlebnis einer christlichen Gemeinschaft hat sie zum Hinterfragen ihres eigenen Unglaubens von Gott gebracht.
Jesus möchte der Welt von seiner Liebe und Identität erzählen und wir dürfen eine Rolle spielen, indem wir uns gegenseitig lieben und vergeben, weil wir zuerst von Gott geliebt und vergeben wurden. Was für eine Ehre. Gemeinschaft, die Gott verehrt, geht nicht ohne den Heiligen Geist in uns.
> Bring die Situationen oder Menschen vor Gott im Gebet, wo du an Liebe oder Vergebung mangelst. Frag ihn, dich durch seinen Geist zu stärken und dich mit Liebe zu erfüllen, damit andere auch seine Liebe sehen werden und zu ihm kommen werden.