Vor kurzem war ich im Zug unterwegs und bekam die Nachricht, dringend etwas abholen zu müssen. Im Zug sitzend waren mir aber die Hände gebunden und ich musste mir überlegen, wie ich das Problem lösen sollte. Da fiel mir meine Mitbewohnerin ein und ich fragte nach, ob sie kurz Zeit hätte, meine Sachen abzuholen. Sie hatte einen sehr vollen Tag und viel um die Ohren und dennoch kam nach einer kurzen Zeit eine Nachricht von ihr zurück mit dem Tagesvers:
"Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben." 1. Johannes 3,16 (Schlachter)
Dazu schrieb sie, dass sie mir ihre Liebe zeigen wolle und sich deshalb entschloss, meine Sache über ihre eigenen Bedürfnisse zu stellen. Was für eine Liebe. Meine Mitbewohnerin rettete mir meinen Tag! Aber sie hat sich den einen zum Vorbild genommen, der uns noch eine weitaus größere Liebe zum Vorbild gegeben hat. Der sein Leben für uns hingegeben hat. Der nicht nur unseren Tag, sondern uns gerettet hat.
Gerade zum Jahreswechsel machen wir uns vermehrt Gedanken über das vergangene Jahr und stellen Vorhaben für das neue auf. Oft dreht es sich bei mir dabei leider nur um mich selbst. Ich sehe, wo mich andere verletzt haben, wo ich wachsen möchte und was ich verändern will. Wo bleibt denn die Liebe, an dem unser Gott verherrlicht wird, wenn es mir ständig um mich selber geht? In seinem Leben hat Jesus die Not der Menschen vor sein Wohl gestellt.
> Lasst uns wie er unseren Blick mit Gottes Hilfe weg von uns und hin zu ihm richten. Beten wir, dass er unseren Blick lenkt, im Vertrauen darauf, dass wir nicht zu kurz kommen in seiner Hand.
> Lasst uns in den letzten Tagen dieses Jahres im Gebet für die einstehen, die uns Gott anvertraut hat. Wie schön, wenn wir in das neue Jahr hineinstarten in einer Haltung der Bereitschaft, für unsere Nächsten im Gebet einzustehen und praktisch für sie da zu sein.
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