"Da hilft nur noch beten!" Wie oft hast du diesen Satz schon gehört oder vielleicht schon selbst gesagt bei ausweglosen Situationen, wenn man sein Bestes gegeben hat aber sich kein Erfolg einstellt, oder wenn die Diagnose einer Krankheit endgültig scheint? Dabei schwingt häufig ein Ton von Kapitulation und Rückzug mit, der an der Kraft unseres Gebetes zweifelt. Ist Gebet wirklich das letzte Mittel der Wahl?
> Lies Epheser 6,17-20
Paulus schließt seine Ausführungen zur geistlichen Kampfausrüstung mit der einzigen Offensivwaffe, die uns gegeben ist, nämlich dem Schwert des Geistes. Viel könnte man versuchen, hier reinzuinterpretieren, doch Paulus erwähnt nur zwei Dinge. Erstens: Das Schwert des Geistes ist das Wort Gottes. Wenn Gott spricht, dann geschieht es. Wo Gotteskinder sein Wort sprechen, dort handelt Er. Zweitens: Paulus führt uns unmittelbar und eindringlich ins Gebet. Vers 17 kann als direkte Erklärung des Schwertkampfes verstanden werden:
"[...] indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen" (V17, SLT)
Auffällig dabei ist die Häufung des Wortes "alle" bzw. "jeder" (gr. pas): zu jeder Zeit, mit allem Gebet und Flehen im Geist, in aller Ausdauer und Fürbitte, für alle Heiligen. Jeder ist gerufen - alle Heiligen brauchen beständiges Gebet. Wenn wir in diesem Sinn füreinander beten, so schließt sich die Kampfaufstellung lückenlos und wird für den Feind unüberwindbar.
> Für welche Geschwister betest du regelmäßig? Wer betet regelmäßig für dich? Wenn du eine Gebetspartnerin oder einen Gebetspartner möchtest, sprich doch in deiner Gemeinde oder ÖSM Gruppe einzelne Personen an. Wenn du dich bereits zu den älteren Semestern zählst, beginne doch regelmäßig für eine jüngere Christin bzw. einen jüngeren Christen in deiner Gemeinde zu beten.
Bezeichnend ist, dass selbst Paulus sehr ausführlich um persönliches Gebet für ihn bittet. (Verse 19+20) Obwohl er zu dieser Zeit bereits enorm viel Erfahrung gesammelt hatte in der Verkündigung des Evangeliums, ist er nachwievor auf das Gebet seiner Glaubensgeschwister angewiesen. Er schämt sich nicht zu äußern, dass auch ihm immer wieder der Freimut fehlt. Mutlosigkeit ist eine der normalsten Erfahrungen von Jesus-Nachfolgern. Ebenso ist das Gebet um Freimut eine der normalsten und effektivsten Reaktionen darauf.
> Wo stehst du in der Gefahr, das Gebet deiner Glaubensgeschwister nicht zu benötigen?
> Wo fehlt dir der Freimut? Bitte andere darum, für dich zu beten.